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Mi.,
18.7.07
12:00 Ableger Juelsminde
Vorhersage: SW 5, westdrehend;
leider erst später westdrehend, deshalb habe ich in den kleinen Belt
hinein erstmal eine volle Kreuz: Fock + 2.Reff.
Mit kleinen Schlägen unter Land halte ich mich aus den fiesen, kurzen
Wellen im Strom raus, der zu allem Überfluss auch noch gegenan läuft.
Das klappt ganz gut, die nächste Huk bekomme ich auch gut umfahren
aber dann geht gar nichts mehr: Strom, Wind und Wellen laufen einfach
gegenan und die Wellen haben genau die Höhe und Länge, die Toni
nicht mag. Der Sahnebug führt quer zu den Wellen zur Küste aber
sobald ich auf dem Streckbug vom Ufer wieder weg will knallts und stehts
bei jeder dritten Welle: nach einer Stunde Knüppelei gebe ich auf
und laufe unter Fock um die Huk herum, in der Absicht, dort unter der
Küste auf die Winddrehung auf West zu warten.
Aber Wunder oh Wunder: wieder gibts auf die Nase, diesmal sogar mit eher
6Bft, denn ich kann das 2. Reff kaum halten und muss das Gross ständig
fieren; in den Wenden knattert die killende, geharzte Kreuzfock ohrenbetäubend.
Anscheinend gibt es im Umkreis von 5sm keinen Landschutz, ich kann eigentlich
nur noch ablaufen, zurück nach Juelsminde, aber das erscheint mir
zu deprimierend.
In der Hoffnung, dass es sich hier gar nicht um Landablenkungen handelt
sondern schon um die Winddrehung, fahre ich nocheinmal in den kleinen
Belt hinein, mit genau der gleichen Strategie wie vorher, und diesmal
geht es besser: die Wellen sind etwas flacher und es gibt mehr Schutz
unter Land. Der Wind nimmt innerhalb der nächsten Stunde wirklich
ab und kommt westlicher, ich kann längere Schläge hinausfahren,
dann sogar den Belt komplett kreuzen und halte mir zwei folgende 40-ft-Yachten
schön lange auf Abstand. Deren Skipper sehen etwas enttäuscht
aus, als sie mich endlich so nah haben, dass sie sehen wie klein Toni
ist. Zum Überholen kommen sie dann aber doch nicht, weil sie
in eine Abdeckung hineinlaufen, die ich mit einem Abfaller umfahre
- danach gehen sie in eine Marina.
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Dabei ist endlich perfektes
Segelwetter: 3Bft, flaches Wasser, netter Sonnenuntergang, imposante Wolken
und ein pittoreskes Ufer lassen mich ausreffen und weitersegeln: vielleicht
finde ich ja im Südteil des kleinen Beltes hinter irgend einer Insel
einen Ankerplatz. Das dauert allerdings nur eine knappe Stunde: der Anblick
eines ankernden Bootes und ein paar Böen reichen, um mich erkennen
zu lassen, dass ich eigentlich schon etwas müde bin, dass die Wolken
über dem Belt nicht nur freundlich aussehen, dass das ja auch ein
langer Tag war, dass ich morgen ja auch noch weit will, dass man ja auch
hier irgendwo bleiben könnte usw. und so finde ich einen netten Ankerplatz
hinter Faenö.
Anker fällt um 22:00
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